Theodor Däubler — Diadem en Der Atem der Natur

DIADEMDe dichter Theodor Däubler, in 1916 getekend door Wilhelm Lehmbruck (1881-1919)

Die Bogenlampen krönen Sonnenuntergänge,
Ihr lila Scheinen wird den Abend überleben.
Sie geistern schwebend über lärmendem Gedränge.
Es muß verglaste Früchte andrer Welten geben!

Beschwichtigt nicht ihr Lichtgeträufel das Getöse?
Ich kann das Wesen dieser Lampen schwer vernehmen.
Die Sterne scheinen klug, der Mond wird gerne böse.
Warum erblaßt du unter Sternendiademen?

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DER ATEM DER NATUR

Der Atem der Natur, der Wind, die Phantasie der Erde,
Erträumt die Götterwolken, die nach Norden wehn.
Der Wind, die Phantasie der Erde, denkt sich Nebelpferde,
Und Götter sehe ich auf jedem Berge stehn!

Ich atme auf und Geister drängen sich aus meinem Herzen.
Hinweg, empor! Wer weiß, wo sich ein Wunsch erkennt!
Ich atme tief: ich sehne mich, und Weltenbilder merzen
Sich in mein Innres ein, das seinen Gott benennt.

Natur! nur das ist Freiheit, Weltalliebe ohne Ende!
Das Dasein aber macht ein Opferleben schön!
Oh Freinatur, die Zeit gestalten unsere Werkzeugshände,
Die Welt, die Größe, selbst die Überwindungshöhn!

Ein Wald, der blüht, das Holz, das brennend, wie mit Händen, betet,
Wir alle fühlen uns nur durch das Opfer gut.
Oh Gott, oh Gott, ich Mensch habe alleine mich verspätet,
Wie oft verhielt ich meine reinste Innenglut!

Im Tale steigt der Rauch, als wie aus einer Opferschal,
So langsam und fast heilig, überm Dorf empor.
Ich weiß es wohl, die Menschen opfern selbst von ihrem Mahle,
Da eine Gottheit sich ihr Herdfeuer erkor!

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Theodor Däubler (1876-1934)

Beide bovenstaande gedichten zijn opgenomen in de bundel
Menschheitsdämmerung
— Symphonie jüngster Dichtung.
voor het eerst verschenen in 1920 bij Ernst Rowohlt, Berlin.
In 1959 werd er een paperback-editie gerealiseerd, ook weer in
Huize Rowohlt, doch die werd voorzien van een nieuwe ondertitel
Menschheitsdämmerung — Ein Dokument des Expressionismus.
Tot 1970 zijn daarvan 10 drukken verschenen,
met een totale oplage van 85.000 exemplaren.

Afbeelding
De dichter Theodor Däubler, in 1916 getekend door Wilhelm Lehmbruck (1881-1919).

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