Friedrich Nietzsche en Stefan George — Gedichten rond 1900

DAS FEUERZEICHENVoorzijde van een oudere Reclam Universal Bibliothek-uitgave van nr. 7117

Hier, wo zwischen Meeren die Insel wuchs,
Ein Opferstein, jäh hinaufgetürmt,
hier zündet sich unter schwarzem Himmel
Zarathustra seine Höhenfeuer an, –
Feuerzeichen für verschlagne Schiffer,
Fragezeichen für solche, die Antwort haben . . .

Diese Flamme mit weißgrauem Bauche
– in kalte Fernen züngelt ihre Gier,
nach immer reineren Höhen biegt sie den Hals –
ene Schlange gerad aufgerichtet vor Ungeduld
dieses Zeichen stellte ich vor mich hin.

Meine Seele selber ist diese Flamme:
unersattlich nach neuen Fernen
lodert aufwärts, aufwärts ihre stille Glut.
Was floh Zarathustra vor Tier und Menschen?
Was entlief er jäh allem festen Lande?
Sechs Einsamkeiten kennt er schon –,
aber das Meer selbst war nicht genug ihm einsam,
die Insel ließ ihn steigen, auf dem Berg wurde er zur Flamme,
nach einer sebenten Einsamkeit
wirft er suchend jetzt die Angel über sein Haupt.

Verschlage Schiffer! Trümmer aller Sterne!
Ihr Meere der Zukunft! Unausgeforschte Himmel!
nach allem Einsamen werfe jetzt die Angel:
gebt Antwort auf die Ungeduld der Flamme,
fangt mir, dem Fischer auf hohen Bergen,
meine siebente, letzte Einsamkeit! – –

*****

LETZTER WILLE

So sterben,
wie ich einst sterben sah –,
der Freund der Blitze und Blicke
göttlich in meine dunkle Jugend warf:
– mutwillig und tief,
in der Schlacht ein Tänzer –,

unter Kriegern der heiterste,
unter Siegern der Schwerste,
auf seinem Schicksal ein Schicksal stehend,
hart, nachenklich, vordenklich –:

erzitternd darob, daß er siegte,
jauchzend darüber, daß er sterbend siegte –;

befehlend indem er starb,
– und er befahl, daß man vernichte . . .

So sterben,
wie ich einst sterben sah:
siegend, vernichtend . . .

Uit: Dionysos-Dithyramben (1888)
Friedrich Nietzsche (1844-1900)

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NIETZSCHEVoorkant van een oudere Reclam Universal Bibliothek-uitgave van nr. 8444

Schwergelbe wolken ziehen überm hügel
Und kühle stürme – halb des herbstes boten
Halb frühen frühlings . . . Also diese mauer
Umschloss den Donnerer – ihn der einzig war
Von tausenden aus rauch und staub um ihn?
Hier sandte er auf flaches mittelland
Und tote stadt die letzten stumpfen blitze
Und ging aus langer nacht zur längsten nacht.

Blöd trabt die menge drunten scheucht sie nicht!
Was wäre stich der qualle schnitt dem kraut!
Noch eine weile walte fromme stille
Und das getier das ihn mit lob befleckt
Und sich im moderdunste weiter mästet
Der ihn erwürgen half sei erst verendet!
Dann aber stehst du strahlend vor den zeiten
Wie andre fürer mit der blutigen krone.

Erlöser du! selbst der unseligste –
Beladen mit der wucht von welchen losen
Hast du der sehnsucht land nie lächeln sehn?
Erschufst du götter nur um sie zu stürzen
Nie einer rast und eines baues froh?
Du hast das nächste in dir selbst getötet
Um neu begehrend dann ihm nachzuzittern
Und aufzuschrein im schmerz der einsamkeit.

Der kam zu spät der flehend zu dir sagte:
Dort ist kein weg mehr über eisige felsen
Und horste grauser vögel – nun ist not:
Sich bannen in den kreis den liebe schliesst . .
Und wenn die strenge und gequälte stimme
Dann wie ein loblied tönt in blaue nacht
Und helle flut – so klagt: sie hätte singen
Nicht reden sollen diese neue seele!

Uit: Der siebente Ring (1907)
Stefan George (1868-1933)

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1. Friedrich Nietzsche: Gedichte. Mit einem Nachwort herausgegeben von Jost Hermand. 144 pag., kleine paperback in de reeks Reclam Universal Bibliothek (nr. 7117); Philipp Reclam jun. Stuttgart; ISBN 3-15-007117-5. Prijs € 3,60.
2. Stefan George: Gedichte — Eine Auswahl, herausgegeben von Robert Boehringer; 86 pag., kleine paperback in de reeks Reclam Universal Bibliothek (nr. 8444); Philipp Reclam, Stuttgart; ISBN 3-15-008444-1. Prijs € 2,10.
(Deze €-prijzen gelden in Duitsland en bij Boekhandel Die Weisse Rose te Amsterdam.)

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Afbeeldingen
1. Voorzijde van een oudere Reclam Universal Bibliothek-uitgave van nr. 7117.
2. Voorkant van een oudere Reclam Universal Bibliothek-uitgave van nr. 8444.

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