Georg Trakl — Kleines Konzert

KLEINES KONZERT

Ein Rot, das traumhaft dich erschüttert –
Durch deine Hände scheint die Sonne
Du fühlst dein Herz verrückt vor Wonne
Sich still zu einer Tat bereiten.

Im Mittag strömen gelbe Felder
Kaum hörst du noch der Grillen Singen,
Der Mäher hartes Sensenschwingen.
Einfältig schweigen goldene Wälder.

Im grünen Tümpel glüht Verwesung.
Die Fische stehen still. Gotts Odem
Weckt sacht ein Saitenspiel im Brodem.
Aussätzigen winkt die Flut Genesung.

Geist Dädals schwebt in blauen Schatten,
Ein Duft von Milch in Haselzweigen
Man hört noch lang den Lehrer geigen,
Im leeren Hof den Schrei der Ratten.

Im Krug an scheusslichen Tapeten
Blühn kühlere Violenfarben
Im Hader dunkle Stimmen starben,
Narziss im Endakkord von Flöten.

Georg Trakl (1887-1914)
Zie de bijdrage in onze kolommen over deze dichter op dinsdag 26 december 2006.

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