Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnehren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge se zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben
* * * * *
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
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Beide bovenstaande gedichten maken deel uit van
Das Buch der Bilder — des ersten Buches zweiter Teil (1902/06)
door Rainer Maria Rilke (1875-1926)
vanzelfsprekend opgenomen in de verzamelbundel
Die Gedichte, Insel Verlag, 2006; ISBN 3-458-17333-1.
Zie tevens onze bijdrage van vrijdag 2 april 2007 over Voorjaarspoëzie.
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Afbeelding: Rainer Maria Rilke, zoals hij in 1917 werd getekend
door de schilder, etser en lithograaf Emil Orlik (1870-1932).